Die Zeit der Mohnblumen ist wieder da. Zu diesem Gedicht wurde ich inspiriert.
Mohnblumen
Immer wenn der Sommer kommt
blühen die Mohnblumen;
an den Rändern von Feldern,
neben Straßen und Bahnen,‘
auf Müll- und Schutthalden,
niemals in den Gärten der Reichen.
Sie sind genügsam in kargem Erdreich
und selbst die zarteste von ihnen
vermag Asphalt zu durchdringen
um ihre Bestimmung zu erfüllen.
Immer wenn die Mohnblumen blühen
denke ich daran;
wie viele tausende Samen
jede in sich birgt.
Nicht alle reifen, aber sie haben
von Anbeginn die selbe Kraft.
Ein Kranz von duftig roten Blüten
umhüllt die Spitze eines dünnen Stengels;
bereit, sich demütig im Sturm zu beugen,
aber niemals zu brechen.
Auch wir sind alle wie Mohnblumen
die leuchten im Licht des Herrn.
Genügsam gedeihen wir überall,
überwinden größtes Unbill
um sein Werk voranzutreiben.
Wie oft zerren Mächte an uns
und versuchen uns von den Wurzeln
des Evangeliums zu trennen;
wie schnell ist jenes Leuchten verblaßt,
wenn uns dieser Halt genommen ist.
Immer wenn ich Mohnblumen seh´
wünsche ich wie eine von ihnen zu sein;
fest verankert im Reich
genährt aus dem Geist,
von der Welt durchgeschüttelt
aber sich immer wieder aufrichtend.
Menschen mit meinem Licht zu erfreuen,
Samen auszustreuen und meine Aufgaben zu erfüllen.
Ist es nicht schön wie eine Mohnblume zu sein?
Doris Pikal